Johannes Christoph Harpprecht, 15601639 (79 Jahre alt)

Name
Johannes* Christoph /Harpprecht/
Vornamen
Johannes Christoph
Nachname
Harpprecht
Heirat
1016 ( alt)
Tübingen, Schwarzwaldkreis, Württemberg
Breitengrad: 48.521743 Längengrad: 9.054345
Geburt
20. Januar 1560 42 20
Walheim, (OA) Besigheim, Neckarkreis, Württemberg
Breitengrad: 49.010075 Längengrad: 9.154865
Details zur Zitierung: Cless, Cless, Georg
Text:

1.[S16] Südwestdeutsche Blätter für Familien- und Wappenkunde, Zeitschrift, (Verein für Familien- und Wappenkunde in Württemberg und Baden), Band 30-2012
2.[S32] Cless, Cless, Georg

Datenqualität: abgeleitet, Sekundärquelle
Tod eines Vaters
1564
Walheim, (OA) Besigheim, Neckarkreis, Württemberg
Breitengrad: 49.010075 Längengrad: 9.154865
Details zur Zitierung: Walter Pfeiffer Stammbaum 2010;
Text:

http://www.martinszeller-verband.de/genealogie/getperson.php?personID=I9741&tree=zeller

Datenqualität: abgeleitet, Sekundärquelle
Tod einer Mutter
Details zur Zitierung: Ahnenliste - Keller, Julie (6.1.1877-10.12.1959); verheiratet mit Ferdinand Gottlieb Merkel, Todt, Günther H.
Datenqualität: abgeleitet, Sekundärquelle
Kirchliche Trauung
24. Februar 1590 (30 Jahre alt)
Tübingen, Schwarzwaldkreis, Württemberg
Breitengrad: 48.521743 Längengrad: 9.054345
Adresse: Evangelische St. Johanneskirche Tübingen
Religion: evangelisch
Details zur Zitierung: Cless, Cless, Georg
Text:

1.[S16] Südwestdeutsche Blätter für Familien- und Wappenkunde, Zeitschrift, (Verein für Familien- und Wappenkunde in Württemberg und Baden), Band 30-2012
2.[S32] Cless, Cless, Georg

Datenqualität: abgeleitet, Sekundärquelle
Tod einer Ehefrau
2. September 1624
Tübingen, Schwarzwaldkreis, Württemberg
Breitengrad: 48.521743 Längengrad: 9.054345
Datenqualität: abgeleitet, Sekundärquelle
Bestattung einer Ehefrau
5. Oktober 1624
Tübingen, Schwarzwaldkreis, Württemberg
Breitengrad: 48.521743 Längengrad: 9.054345
Religion: evangelisch
Details zur Zitierung: Archiv für Familienforschung Leonberg; Walter Pfeiffer Stammbaum 2010
Datenqualität: sicher, Primärquelle
Tod
18. September 1639 (79 Jahre alt)
Tübingen, Schwarzwaldkreis, Württemberg
Breitengrad: 48.521743 Längengrad: 9.054345
Details zur Zitierung: Cless, Cless, Georg
Text:

1.[S16] Südwestdeutsche Blätter für Familien- und Wappenkunde, Zeitschrift, (Verein für Familien- und Wappenkunde in Württemberg und Baden), Band 30-2012
2.[S32] Cless, Cless, Georg

Datenqualität: abgeleitet, Sekundärquelle
Letzte Änderung
15. Januar 201723:21:14
Autor der letzten Änderung: gerd
Familie mit Eltern
Vater
15181564
Geburt: um 1518Walheim, (OA) Besigheim, Neckarkreis, Württemberg
Beruf: Bürger und BauerWalheim, (OA) Besigheim, Neckarkreis, Württemberg
Tod: 1564Walheim, (OA) Besigheim, Neckarkreis, Württemberg
Mutter
15401564
Geburt: vor 1540
Tod: 1564Walheim, (OA) Besigheim, Neckarkreis, Württemberg
Kirchliche Trauung Kirchliche Trauungvor 1560Walheim, (OA) Besigheim, Neckarkreis, Württemberg
1 Monat
er selbst
Johannes Christoph Harprecht - 1560-1639 - Rechtsgelehrter in Tübingen
15601639
Geburt: 20. Januar 1560 42 20 Walheim, (OA) Besigheim, Neckarkreis, Württemberg
Tod: 18. September 1639Tübingen, Schwarzwaldkreis, Württemberg
Familie mit Maria Andreä
er selbst
Johannes Christoph Harprecht - 1560-1639 - Rechtsgelehrter in Tübingen
15601639
Geburt: 20. Januar 1560 42 20 Walheim, (OA) Besigheim, Neckarkreis, Württemberg
Tod: 18. September 1639Tübingen, Schwarzwaldkreis, Württemberg
Ehefrau
15601624
Geburt: 14. Dezember 1560 32 35 Göppingen, Donaukreis, Württemberg
Tod: 2. September 1624Tübingen, Schwarzwaldkreis, Württemberg
Kirchliche Trauung Kirchliche Trauung24. Februar 1590Tübingen, Schwarzwaldkreis, Württemberg
Familie mit Anna Barth
er selbst
Johannes Christoph Harprecht - 1560-1639 - Rechtsgelehrter in Tübingen
15601639
Geburt: 20. Januar 1560 42 20 Walheim, (OA) Besigheim, Neckarkreis, Württemberg
Tod: 18. September 1639Tübingen, Schwarzwaldkreis, Württemberg
Ehefrau
Heirat Heirat1016Tübingen, Schwarzwaldkreis, Württemberg
Georg Schütz + Maria Andreä
Partnerins Partner
15501588
Geburt: um 1550Esslingen, Neckarkreis, Württemberg
Beruf: PfarrerMöhringen, (OA) Stuttgart, Neckarkreis, Württemberg
Tod: 24. Juli 1588Möhringen, (OA) Stuttgart, Neckarkreis, Württemberg
Ehefrau
15601624
Geburt: 14. Dezember 1560 32 35 Göppingen, Donaukreis, Württemberg
Tod: 2. September 1624Tübingen, Schwarzwaldkreis, Württemberg
Kirchliche Trauung Kirchliche Trauung1579Tübingen, Schwarzwaldkreis, Württemberg
Stiefsohn
Stieftochter
15811634
Geburt: 25. Oktober 1581 31 20 Möhringen, (OA) Stuttgart, Neckarkreis, Württemberg
Tod: 3. Dezember 1634Esslingen, Neckarkreis, Württemberg
Stieftochter
Stiefsohn
Stiefsohn
Georg Oth + Anna Barth
Partnerins Partner
Ehefrau
Heirat Heiratvor 1620
Heirat
Geburt
Details zur Zitierung: Cless, Cless, Georg
Text:

1.[S16] Südwestdeutsche Blätter für Familien- und Wappenkunde, Zeitschrift, (Verein für Familien- und Wappenkunde in Württemberg und Baden), Band 30-2012
2.[S32] Cless, Cless, Georg

Datenqualität: abgeleitet, Sekundärquelle
Kirchliche Trauung
Details zur Zitierung: Cless, Cless, Georg
Text:

1.[S16] Südwestdeutsche Blätter für Familien- und Wappenkunde, Zeitschrift, (Verein für Familien- und Wappenkunde in Württemberg und Baden), Band 30-2012
2.[S32] Cless, Cless, Georg

Datenqualität: abgeleitet, Sekundärquelle
Tod
Details zur Zitierung: Cless, Cless, Georg
Text:

1.[S16] Südwestdeutsche Blätter für Familien- und Wappenkunde, Zeitschrift, (Verein für Familien- und Wappenkunde in Württemberg und Baden), Band 30-2012
2.[S32] Cless, Cless, Georg

Datenqualität: abgeleitet, Sekundärquelle
Notiz

Cless: Nach Decker-Hauff in der Festschrift 500 Jahre Universität Tübingen (Band 3, Seite 80) beherrschte sein Familien-Clan zwei bis drei Generationen das Land und die Hochschule
Nach "Jochen Bertheau, Hie gut Württemberg - Beilage der Ludwigsburger Kreiszeitung - Menschen, Geschichte und Landschaft unserer Heimat, 53. Jahrgang, 2002, Nr. 1 vom Samstag, den 30.3.2002" kam Johann nach dem frühem Pesttod seiner Eltern (Bauern in Walheim) 1563 zu seinem Onkel in Gemmrigheim, der ihn ab 1569 (-1574) die (Latein-)Schule in Besigheim besuchen ließ. 1578 ermöglichte sein Schwager Karl Mettmann von Bietigheim den Besuch der Universität Straßburg, 1582 Tübingen, 1586 Marburg und 1588 wieder Tübingen. 1589 Doktor der Philologie und Philosophie. Nach kurzer Zeit im Dienst des Markgrafen Ernst Friedrich von Baden als Markgräflich Badischer Rat in Speyer war er 1592 - 1639 Professor der Rechtswissenschaft in Tübingen, 1607 von Herzog Friedrich von Württ. auf den großen Landtag nach Stuttgart berufen; er war einer der größten Juristen seiner Zeit, 7 mal Rektor u. 20 mal Dekan der jur. Fakultät in Tübingen.;
Todt, AL Keller,J.: Zahlreiche juristische Veröffentlichungen. Biographie: ADB 10, S. 621-623, NDB ..., Schwäbische Lebensbilder I, 234ff. (mit Porträt). Stammvater einer württembergischen Juristenfamilie. Grabinschrift. Entgegen anderen abweichenden Angaben ist der unter dem Pseudonym "Sendivogius filii" bekannte Alchimist weder sein Nachkomme noch mit ihm verwandt. Porträt: Scholl, Bildnisse Univ. Tübingen, Nr.75.

Schweizer/Dinkel, Uhland-Ahnen, SBFW-Band 30-2012 S. 128:
Harpprecht, Johann, besucht 1569 die Schule in Besigheim, 1578 immatr. in Straßburg, 14.12.1582 immatr. in Tübingen, 1586 in Marburg, 3.5.1588 erneut immatr. in Tübingen, wird dort am 22.9.1589 zum Dr. jur. utr. promoviert, Advokat und Rat des Markgrafen Friedrich von Baden am Reichskammergericht in Speyer, 1592-1639 o. Professor der Rechte (Institutionenprofessur) in Tübingen, 1593 Mitglied des Senats, 1599/1636 sechsmal Rektor der Universität, neben seiner Lehrtätigkeit Assessor am Hofgericht in Tübingen, hat das Haus Neckarhalde 19 in Tübingen; *Walheim 20.1.1560, + Tübingen 18.9.
1639, begr. 22.9.1639,
Leichenpredigten von Ulrich Pregitzer und Thomas Lansius; Bildnisse: Ölgemälde in der Porträtsammlung der Universität Tübingen; Epitaph einst in der Stiftskirche Tübingen; S. d. Johann Harpprecht, Bauer und Schultheiß in Walheim, u. d. Margarete Reuschlin (oo II prokl. Tübingen Dom. 15. p. Trinit,
[25. 9.) 1625 Anna Barth, + 1639, Witwe von M. Georg Oth, aus Weiler bei Blaubeuren, Hofgerichtsadvokat in Tübingen, T. d. Stefan Barth, in Albershausen bei Göppingen)
Harpprechts Haupt- und Lebenswerk ist ein vierbändiger, auch unter dem Titel "Opera omnia" erschienener Institutionenkommentar. In ihm faßt Harpprecht seine über mehrere Jahrzehnte hinweg entstandenen Abhandlungen zusammen. Das Werk gehört zu den umfangreichsten seiner Gattung und wegen der
Berücksichtigung des einheimischen Rechts auch zu den frühen Zeugnissen des Usus modernus. Rechtstheoretische Neuerungen, etwa eine Neigung zur
Systembildung oder zur Ausweitung des Naturrechts, findet man bei Harpprecht nicht. Seiner Zeit voraus ist er jedoch mit seiner maßvollen, fast schon
aufklärerischen Einstellung zur Hexerei.
Inschrift auf dem in der Tübinger Stiftskirche einst befindlichen, aber schon 1912 nicht mehr vorhandenen Epitaph:
Requietorium / Ioannes Harpprechti, V. I. D. & Antecessoris in Acad. Tubing. Ordinarii: Et dilectissimae conjugis Mariae, D. Iacobi Andreae Cancellarii & Praepositi Dignissimi Filiae, matronae lectissimae ac pientissimae: moritur haec II. Sept. an. M.DC.XXIV Vixit annos LXIII. Menses VII Septimanas III. Moritur ille anno M.DC.XX. Die, &c. Vixit annos LX. Menses, & c dies & c / Beati, qui in Domino moriuntur.
Inventur des hinterlassenen Vermögens von 1639 (Ohne Tagesdatum):
Liegenschaften: nur 1 halber Weinberg zu 50 fl; Verbriefte Schulden: Gültverschreibungen zw. 1.700 und 3.000 fl bei der württ. Landschaft (3.000 fl), bei der Landschreiberei (2.000 fl), bei Stadt Esslingen (1.000), beim Flecken Walheim (1.000), beim Flecken Frommem Balinger Amts (1.000), u. a., zusammen
10.825 fl, dazu die in der Ehe errungenen Gülten von 3.299 fl, Summarum aller Gülten 14.124 fl. ... Verfallene Zinsen ... Kostgänger Schulden (bei 16, einzeln aufgezählt). Summa Summarum Güet, Gültten, Zinnß und einnehmende Schulden 26.490 fl; als Erbmasse bleiben 27.295 fl.

Harpprecht, Johann - Rechtsgelehrter

Harpprecht: Johann H., Rechtsgelehrter, geb. im Januar 1560 zu Wallenheim[1] im Würtembergischen als Sohn schlichter Landleute, ist der Stammvater einer angesehenen noch heute in Würtemberg blühenden Juristenfamilie. Im Laufe von 250 Jahren sind aus ihr 9 bedeutende Rechtskundige (s. diese) hervorgegangen, als deren jüngster der am 10. Febr. 1859 gestorbene Obertribunalpräsident Heinrich v. H., Mitglied der würtembergischen Kammer der Standesherrn, namhaft zu machen ist. – Kaum vier Jahre alt verlor H. 1564 seine Eltern an der Pest, welche zu jener Zeit in Südwestdeutschland wüthete, und wurde zu seinem in Germersheim[2] wohnenden Oheim, Stephan H. gebracht, um sich bei diesem für die Landwirthschaft heranzubilden. Mit vierzehn Jahren schickte ihn der Onkel zur besseren Erlernung des Deutschen nach Besigheim; allein der strebsame Knabe von mächtigem Drange nach Erweiterung seiner Kenntnisse erfüllt, besuchte dort wider den Willen seiner Vormünder die Lateinschule, und vermochte bereits im J. 1578 die Straßburger Hochschule zu beziehen. Er trieb zunächst philosophische und philologische Studien, hörte dann mehrere Jahre zu Straßburg, Tübingen und seit 1586 zu Marburg die ersten Rechtslehrer dieser Universitäten und erlangte am 22. Septbr. 1589 in Tübingen mit Auszeichnung den Grad eines Doctors beider Rechte. Markgraf Ernst verlieh ihm die Stelle eines Hofrathes und veranlaßte ihn beim kaiserlichen Kammergerichte zu Speyer in Praxis zu treten. Nach wenigen Monaten kehrte [622] jedoch H. nach Tübingen zurück, hielt häufig Disputationen und wurde 1592 auf einstimmigen Antrag der Facultät an Demler’s Stelle berufen, welche er 40 Jahre bekleidete. Als im J. 1594 zu Tübingen die Pest ausbrach, flohen Professoren und Studenten theils nach Herrenberg theils nach Calw; ersteres wählte auch H. als Zufluchtsstätte, setzte daselbst seine Vorlesungen emsig fort und kehrte nach erloschener Seuche im Februar 1595 mit den übrigen Studiengenossen nach Tübingen zurück. Einen zweiten Auszug erlebte er im September 1610. Damals „entwichen wegen Pestilenz“ die theologische Facultät nach Calw, die medicinische und juristische nach Herrenberg. Nahezu 80 Jahre alt entschlief er am 29. (nach Andern am 18.) Septbr. 1639. Sein Amtsnachfolger Thomas Lansius aus Niederösterreich schildert in einer begeisterten Gedächtnißrede das leutselige, offene Wesen, die hohe Gelehrsamkeit und den Eifer Harpprecht’s, der in der langen Zeit seines Wirkens um persönlicher Angelegenheiten willen auch nicht eine Vorlesung versäumte, und seit Gründung der Hochschule nächst Heinrich Bocer die häufigsten und siegreichsten Disputationen gepflogen habe. Zweimal verheirathet schloß er den ersten Ehebund 1590 mit der Tochter des Probstes und Kanzlers Jacob Andreä, einer verwittweten Schüz; bereits Mutter von fünf Kindern schenkte sie ihm noch drei Söhne und vier Töchter und starb nach 24jähriger glücklicher Ehe. Ein minder frohsamer Hausstand erwuchs durch seine Vermählung (2. Octbr. 1625) mit der Wittwe des Hofgerichtsadvokaten Barth, einer streitsüchtigen Frau, deren täglich wiederkehrende Zänkereien der friedfertige Gelehrte 14 volle Jahre mit sokratischem Gleichmuth ertrug. Damals mag es gewesen sein, daß er eigenhändig in seine Bibel schrieb:

– – – – – – – – – –
„Wer mit Gedult und Glümpff aushelt
Der siget endlich ob aller Welt.
Still seyn, verhören helt den Platz
Glümpff u. Gedult ein edler Schatz.
Gedult ist diß das christlich Kraut
Welches nicht ein Jeder im Garten baut.
Gedult zu sehr vil Sachen dient,
Mit Gedult man all Ding überwindt.
Wer Gedult gebraucht zu allen Sachen
Der thut seine Feinde zu Schanden machen.“

H. war in einer selbst für die damalige Zeit überraschenden Weise mit dem Corpus juris vertraut. So rühmt auch die ihm gewidmete Leichenrede: „daß er ein Ornamentum und rechte Zierde an der Universität gewesen; man auch in Italia, wenn man seinen Namen genannt, den Huet abgenommen habe“. Harpprecht’s vorzüglichstes Werk ist der „Commentarius ad IV libros institutionum imperialium theoretico-practicus“, T. 1–5, Fol. 1615–27, 1658 zu Frankfurt in zweiter, 1765 zu Genf in fünfter Auflage erschienen. Ein im 17. und 18. Jahrhundert hochgeschätzter Institutionen-Commentar, welcher hauptsächlich für den Praktiker bestimmt war. Die Uebersichtlichkeit des reichhaltigen Werkes leidet durch Einflechtung manch’ unnöthigen Beiwerkes; denn „wenn er irgend etwas Merkwürdiges observirte, brachte er es gleich in seinen commentarius“. – Außerdem sind zu erwähnen: „Tractatus de processu judiciario in decades XXIII. distinctus“, Tub. 1602 und 1611 Fol.; „Tractatus criminalis“, Francof. 1603. 4°.; „auctior multis materiis er quaestionibus, Tub. 1615. 4°.; Gesammtausgaben der kleinern juristischen Schriften wurden in vier Bänden verlegt Tübingen 1628, Frankfurt 1658. H. war auch ein Freund der altclassischen Litteratur und hat nicht ohne dichterische Begabung in den Mußestunden lateinische geistliche und weltliche Gedichte verfaßt, welche unter dem Titel: „Poëmatum libri IV. 1. Epithalamorium. 2. Epicediorum. 3. Anagrammatum. 4. Miscellaneorum“ [623] 1617 in Tübingen gedruckt wurden. Seine gesammelten „Orationes“ enthalten sehr werthvolles Quellenmaterial für die würtembergische Geschichte jener Zeit. Ein vollständiges Verzeichniß der Werke bei Claudius Sincerus, vitae et scripta magnorum juris consultorum, T. II. 87–90.

Joann Harpprechtus antecessor in acad. Tubing. suprema laudatione celebratus a Th. Lansio, Tub. 1640, 4°. – Freher, Theatrum virorum clarorum p. 939 und 1090, woselbst sein Leben und Wirken von Prof. Cellius in schwungvollen Distichen besungen ist.

Q: https://de.wikisource.org/wiki/ADB:Harpprecht,_Johann

Johannes Christoph Harpprecht -

Johannes Christoph Harpprecht

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
 
 
 
Bildnis des Johannes Harpprecht, Gemälde Öl auf Holz, von Conrad Melperger aus dem Jahr 1628 in der Tübinger Professorengalerie
 
Johannes Harpprechtius Kupferstich von Theodor de Bry 1669

Johannes Harpprecht (* 20. Januar 1560 in Walheim, Herzogtum Württemberg, Altwürttemberg; † 18. September 1639 in Tübingen, Herzogtum Württemberg) war ein württembergischer Rechtswissenschaftler. Er hatte den Lehrstuhl für weltliches Recht und für Kirchenrecht an der Eberhard Karls Universität in Tübingen inne. Harpprecht wurde zum Stammvater einer über Generationen bedeutenden württembergischen Juristenfamilie und vieler Gelehrter anderer Fakultäten, nicht nur in der Manneslinie, bis ins 21. Jahrhundert.

 

 

Herkunft

Johannes Harpprecht kam am 20. Januar 1560 in Walheim als Sohn des Bauern, Weingärtners und Schultheißen von Walheim, Johann Harpprecht und seiner Ehefrau Margaretha Harpprecht geb. Reuschlin, zur Welt. Im Jahr 1564 waren seine Eltern an der Pest verstorben, woraufhin Johannes Harpprecht im Alter von vier Jahren in die Obhut seines Onkels Stephan Harpprecht nach Gemmrigheim kam. Von dort aus besuchte er die Lateinschule in Besigheim.

Studium

Im Jahre 1578 immatrikulierte sich Harpprecht an der Universität Straßburg zum Studium der Jurisprudenz. Anschließend studierte er an der Universität Tübingen, ab 1586 an der Universität Marburg und kehrte zum Abschluss seiner Studien wieder nach Tübingen zurück, wo er im September 1589 nach bestandenen Examina und erfolgreicher Disputation zum Doctor iuris utriusque, dem Doktor beider Rechte, promoviert wurde.

Harprechts Bedeutung für Württemberg

Harpprecht wurde zum Hofrat ernannt und zum kaiserlichen Kammergericht nach Speyer abgeordnet. Schon nach wenigen Monaten kehrte er jedoch wieder an die Universität Tübingen zurück, wohin er 1592 auf den Lehrstuhl für weltliches Recht und Kirchenrecht berufen worden war. Johannes Harpprecht galt als exzellenter Kenner des gesamten Rechts und verfasste juristische Kommentare und Schriften, die in mehreren Auflagen gedruckt und verbreitet wurden.

Ehe und Nachkommen

Am 24. Februar 1590 heiratete Harpprecht die Witwe des Pfarrers Georg Schütz, Maria Andreae (* 10. Dezember 1560 in Tübingen; † 2. September 1624 in Tübingen)[1], eine Tochter des Tübinger Theologieprofessors und Universitätskanzlers Jakob Andreae, die bereits fünf Kinder aus ihrer ersten Ehe mit dem Pfarrer Georg Schütz hatte.

In der Ehe mit Johannes Harpprecht wurden sieben weitere Kinder geboren: Regina (* 1592), Agnes (* 1594), Christoph (* 1596; † 1637, in Tübingen) Hofgerichtsadvokat, Maria (* 1599, † 1637), Johannes (* 1601), Rosina (* 1603) und Julius (* 1608).

In den folgenden 250 Jahren gingen neben anderen Disziplinen viele bedeutende Rechtswissenschaftler aus der Familie Harpprecht hervor. Zu den Nachfahren im Mannesstamm zählen neben anderen:

Nach dem Tod seiner ersten Ehefrau Maria Andreae, verwitwete Schütz, heiratete Johannes Harpprecht am 2. Oktober 1625 Anna Barth, die Witwe des Hofgerichtsadvokaten Georg Oth. Seine Ehe mit Anna Barth galt als wenig glücklich.

Einzelnachweise

  1. Hochspringen ↑ ADB Johann Harpprecht in http://bsbndb.bsb.lrz-muenchen.de/sfz26094.html
  2. Hochspringen ↑ Karl von Riecke. Carl Friedrich Haug. Mittheilungen aus seinem Leben und aus seinem Nachlasse, für die Verwandten und Freunde als Manuskript gedruckt. Stuttgart. Druck der I. B. Metzler'schen Buchdruckerei. 1869. Bearbeitet von Karl Riecke

Literatur

Weblinks